Von frühester Kindheit an lernte ich unsere Schwestern kennen, denn sie arbeiteten in meinem Dorf, Chilia, Landesteil La Libertad. Ich bewunderte die Schwestern, weil sie wunderbare Ordensschwestern waren. Ich sah sie als Engel und für mich war klar: ich will eine Ordensschwester werden, genau wie sie. Seitdem ich mich erinnern kann, habe ich mir gewünscht, eine Ordensschwester zu werden.  Ich erinnere mich, dass die Kindergärtnerin fragte: Was willst du werden, wenn du groß bist? Ich antwortete, dass ich „Madrecita“ sein wollte, denn so nennen wir die Schwestern in meinem Dorf liebevoll. Dieser Wunsch blieb in mir. Und ich habe meinen Eltern viel zu verdanken, denn sie haben mir beigebracht, den Rosenkranz zu beten, mich jeden Sonntag in die Kirche gebracht und mich ermutigt, jeden Sonntag an der Katechese teilzunehmen. So vergingen die Jahre.

Als ich mit der Sekundarschule anfing, wurde ich Mitglied der Legion Mariens, einer Gruppe, die von Schw. Bethel geleitet wurde.  Jeden Samstag hatten wir Geistliche Gespräche mit der Schwester. Eines Tages sprachen wir über Berufliche Unterscheidung. Nochmal die Frage über das Ziel meines Lebens. Mein Entschluss stand fest, und schließlich sagte die Schwester ich will eine Missionarin sein.  Dann begann ich eine geistliche Begleitung mit Schwester Bethel.  Ich war bereits in der 3. Klasse der Sekundarschule, und die Schwestern luden mich, nach Caravelí zu reisen, um das Mutterhaus kennenzulernen. Ich war damals 15 Jahre alt.  Meine Eltern gaben mir die Erlaubnis, aber nur für zwei Monate. Die Reise war im Januar 2009. In Caravelí wurde ich von den Schwestern empfangen, und verbrachte zwei sehr schöne Monate in Caravelí. Nach zwei Monaten sagten mir die Schwestern ich solle zu meinen Eltern zurückkehren, also wollte ich nicht zurück, ich wollte im Kloster bleiben. Ich sprach mit meinen Eltern, aber sie wollten, dass ich die Sekundarschule in meinem Dorf beende.  Ich begann die Rückreise, da ich minderjährig war und nicht die Erlaubnis meiner Eltern hatte.  In Lima ging ich zu meiner älteren Schwester und sie half mir, die Erlaubnis meiner Eltern zu bekommen. So konnte ich nach Caravelí zurückkehren, wo ich meine Sekundarschulbildung abschloss.

Dann folgte die Zeit der religiösen Ausbildung, ein Jahr als Postulat und zwei Jahre Noviziat. Es waren sehr glückliche Jahre, in denen die Hingabe an den Herrn gestärkt und gereift ist.  Danach legte ich den Zeitlichen Gelübde ab, und sehr bald ging ich auf die Mission, weil ich eine Missionarin für die am meisten Verlassenen bin.  Nach sechs Jahre dürfte ich meine ewigen Gelübde ablegen, im Jahr 2020. Und jetzt arbeite ich in Kuba, in dieser schönen Mission meiner Gemeinschaft.  So entstand meine Berufung, so hat mich der Herr berufen.

Schwester Gertrudis MJVV, Peru.

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