Pfarrer Markus Robert Trautmann ist Pfarrer der Pfarrei St. Viktor, Dülmen, dem Geburtsort von Monsignore Friedrich Kaiser. Er ist dort seit dem 18. Januar 2009 tätig. Seine Ausbildung machte er am Priesterseminar in Münster, und ist seit 1999 Priester. Er hat mehrere Bücher über Bischof Friedrich Kaiser geschrieben und ist einer der besten Kenner von Leben und Werk des Dieners Gottes. In diesem kurzen Interview erzählt er uns, was ihn dazu veranlasst hat, über das Leben und das Werk von Bischof Friedrich Kaiser.

    1. Wie haben Sie Bischof Frederich Kaiser kennengelernt?

    Als ich im Herbst 2008 zum ersten Mal meine zukünftige Pfarrgemeinde in Dülmen besuchte (mit dem Fahrrad von Lüdinghausen kommend), fuhr ich an dem Straßenschild „Bischof-Kaiser-Straße“ vorbei und wurde aufmerksam. Bis dahin war mir der Name kein Begriff. Ich erkundigte mich dann in den ersten Wochen nach Dienstantritt und erfuhr die wichtigsten Information zur Person und Bedeutung von Bischof Kaiser.

    1. Denken Sie, dass er ein Heiliger ist?

    Für mich ist ein Heiliger nicht jemand, der perfekt ist – sondern jemand, der um seine Grenzen weiß und sich umso mehr an Gott bindet. Daher ist in meinen Augen Friedrich Kaiser ein Heiliger.

    1. was bewundern Sie am meisten von ihm?

    Ich bin überzeugt, dass sein großes Gottvertrauen ihm geholfen hat, seiner Berufung zu folgen und den oft steinigen Lebensweg zu gehen. Außerdem war er inspiriert von dem Willen, das Wort Gottes zu verbreiten und viele Menschen zu Gott und zur Kirche zu führen – auch gegen äußere Widerstände und persönliche (etwa gesundheitliche) Grenzen.

    1. Haben Sie persönlich Verehrung für ihn? hat er Ihnenirgendeinen Gefallen oder eine Gnade erwiesen? Könnten Sie uns davon erzählen?

    Ich bitte Friedrich Kaiser regelmäßig, dass er seine Heimatpfarrei St. Viktor in Dülmen nicht vergisst und für die oft so orientierungslose Kirche in Deutschland bei Gott Fürsprache einlegt. Zugleich denke ich bei vielen aktuellen pastoralen „Problemen“ und kirchlichen Diskussionen daran, wie ungleich schwerer er (Kaiser) es hatte bzw. die Menschen in Südamerika es häufig immer noch haben. – Ich führe es auf seine Fürsprache zurück, dass unserer Pfarrei 2017 völlig unerwartet ein indischer Priester zugewiesen wurde, der MSC-Missionar (!) ist.

    5. Ist Mons. Friedrich Kaiser in Dülmen bekannt? Wird er dort verehrt?

    Ich bin sicher, dass durch die Benennung einer prominenten Straße in Dülmen (Bischof-Kaiser-Straße, seit 1975) und durch viele Veranstaltungen und Publikationen der letzten Jahre bei vielen Menschen in Dülmen ein Bewusstsein über die Person und die Bedeutung von Bischof Kaiser besteht. Sein Tatendrang wird bewundert. Gleichwohl ist eine persönliche Verbundenheit durch den Abstand der Jahrzehnte auch oft verblichen, zumal bei jüngeren Menschen. Umgekehrt kenne ich aber auch Menschen, die Bischof Kaiser persönlich verehren und als Fürsprecher anrufen.

    1. Gibt es Menschen, die die selige Catherine Emmerick verehren?

    Anna Katharina Emmerick ist natürlich in Dülmen „bekannt“. Die Verehrung (an ihrem Grab etwa) ist nicht mehr so intensiv wie noch vor Jahren, aber noch vorhanden.

    1. wie fühlen Sie sich als Pfarrer in Dülmen, dem Land dieser beiden großen Persönlichkeiten?

    Schon lange vor meiner Dülmener Zeit habe ich mich intensiv mit christlichen Glaubenszeugen befasst; ich habe schon an etlichen Seligsprechungen teilgenommen. Es ist für mich eine große Ehre, dass ich „Heimatpfarrer“ eines so bedeutenden Seelsorgers bin. Ich freue mich über die gute Verbindung zu den MJVV-Seelsorgeschwestern und bin dankbar, dass ich die angestrebte Kanonisierung ein wenig publizistisch begleiten und vielleicht auch unterstützen darf.

    8. Könnten Sie die Bücher, die Sie geschrieben haben und die sich auf Msgr. Kaiser beziehen, kurz vorstellen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen ihnen? Was hat ihnen dazu inspiriert, sie zu schreiben?

    Es ist wichtig, dass Wissen über Friedrich Kaiser zu sammeln und in einer ansprechenden Weise zu präsentieren – in Wort und Bild. Die Recherche und das Formulieren macht mir große Freude. Hier die Titel von eigenständigen Veröffentlichungen: a.) 2012 erschien „Ein Dülmener Dickkopf gibt nicht auf. Aus dem Münsterland zu den Indios“, ein Taschenbuch, mit dem ich Bischof Kaiser auf einfache Weise einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen wollte. // b.) 2016 erschien (in erster Auflage) „Friedrich Kaiser. Ein Bilderbuch für Jung und Alt“, in dem in einfacher Sprache und kindgerechten Grafiken insbesondere Kinder und Familien eine Zugang zu Bischof Kaiser finden sollen. // c.) 2018 erschien „Sieben Wege. Ein Ziel“, in dem verschiedene Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen (NRW) vorgestellt bzw. als Reise- und Wanderrouten beschrieben werden. // d.) 2019 erschien „Sieben Worte. Ein Ruf“: Verschiedene Predigten aus meiner Dülmener Zeit. // e.) 2020 erschien „Sieben Ströme. Ein Quell“ über die Sakramente im Leben und in der Spiritualität von Bischof Kaiser. // f.) 2021 erschien „Sieben Blüten. Ein Baum“ über die Familie (Eltern und Geschwister) von Friedrich Kaiser.

Wir danken Herr Pfarrer Trautmann für seine Zeit und sein Engagement. Gott möge sein Apostolat weiterhin segnen.

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